Irlandreise von 30.6. bis 7.7.2017

„Green island“

Irlandreise der Christlichen Liberalen von 30.6. bis 7.7.2017

„The island lies like a leaf upon the sea. / Green island like a leaf newfallen from the tree“.
So die erste Strophe des irischen Volksliedes „Green Island“. Irland, die grünste und westlichst gelegene Insel Europas, liegt – so kann man „leaf“ wohl am anschaulichsten übersetzen – wie ein „Blatt“ auf dem Meer. Und in der Tat: schaut man sich die grüne Insel auf der Karte an, so ist die Assoziation mit einem Baumblatt auf dem Meer, umgeben vom Atlantik und der Irischen See, gar nicht so weit hergeholt.
Und: Das Lied spricht von Irland als einem Blatt, das eben erst ganz „frisch“ vom Baum gefallen ist: „a leaf newfallen from the tree“.

Grün und jung – so wird Irland in diesem Lied beschrieben, was auch den Tatsachen entspricht: Sie hat  mit Abstand die jüngste Bevölkerung Europas: mit 36,4 Jahren Durchschnittsalter (bei 4,5 Millionen Einwohnern)  stellen die Iren die jüngste Bevölkerung in der Europäischen Union dar. Und „grün“ im wörtlichen Sinne ist sie auch: die Insel ist ganzjährig grün, was dem Umstand geschuldet ist, dass sie keine Jahreszeiten im kontinental-europäischen Sinne kennt, da das durch den Atlantik und den Golfstrom (im Süden und Südwesten) bedingte Klima dafür sorgt, dass ganzjährig das Gras wächst und gedeiht (und dieses Grün zeigt sich auch in der Nationalflagge Irlands und steht nicht nur für das „Immergrün“ der Landschaft, sondern auch als Symbol für die katholische Bevölkerung. Übrigens: Orange symbolisiert die protestantische Bevölkerung, die es in dem ‚katholischsten Land‘ Europas auch gibt,  und Weiß steht für Frieden.

Die neunzehnköpfige Reisegruppe der Christlichen Liberalen machte sich von Frankfurt am Main Richtung Dublin auf, diese immergrüne Insel im Rahmen einer Studienfahrt kennenzulernen. Von Dublin und einem ersten flüchtigen „Kennenlernen“ der Hauptstadt der Republik Irland ging die Fahrt weiter durch die Midlands, die dünn besiedelt und sehr ländlich sind, nach Galway in Richtung Westküste.  Einen ersten „spirituellen“ Höhepunkt stellte dabei – neben dem abendlich verkosteten irischen Bier: Guinness oder Red-, bzw. Pale-Ale – der Besuch mit Verkostung in einer Whiskeybrennerei dar. Für Liebhaber dieser herben Spirituosen, die auf schottische Single-Malt-Erzeugnisse eingestellt sind, zeigte sich auf der Zunge Überraschendes: Es gibt sie, die irischen Single-Malts. Und sie sind nicht nur trinkbar, sondern überzeugen von Anfang an bis zum finalen Abgang!  So z. B. ein mit „Connemara“ etikettierter Whiskey.

Connemara:  Nicht nur dieses Getränk verzaubert – diese atemberaubende Landschaft in ihrer kargen und wilden Schönheit tut es noch mehr: sanft geschwungene Hügel und grüne Wiesen reichen sich die Hand. Jedoch sollte dieser Anblick nicht hinwegtäuschen über die Tatsache, dass im 19. Jahrhundert im Zusammenhang der großen Hungersnot Mitte des Jahrhunderts, ihrer Auswanderungswelle nach Amerika und dem großen Sterben auf der Insel gerade Connemara mit zu den ärmsten Landesteilen Irlands gehört hat.

Auf der Weiterfahrt in Richtung Südwesten machten wir Halt bei der Kylemore Abbey“, der ältesten irischen Benedektinerinnenabtei[2]. An dieser Stelle sei hier ausdrücklich Frau Schenk-Kern der große Dank ausgesprochen, die uns und vor allem unseren Reiseleiter davon überzeugte, hier einen Halt einzulegen, die Abtei – eingestandenermaßen im Eiltempo –  zu besichtigen und dennoch die Zeit zu finden, in der Abteikirche eine kurze Andacht zu dem Kirchenlied „Da begegnen sich Himmel und Erde, dass Frieden werde unter uns“ gemeinsam abzuhalten. Die „Begegnung von Himmel und Erde“ – das konnte man hautnah fast täglich erleben, wenn die Regenwolken tief hingen und mit der Erde sich verschwisterten…

Ohne Zweifel bildeten die „Cliffs of Moher“, die Klippen von Moher, den wohl bekanntesten Steilklippen Irlands an seiner Südwestküste, einen Höhepunkt der Reise dar: fast senkrecht ragen sie aus dem Atlantik empor und erstrecken sich über eine Fläche von nahezu acht Kilometer.
Fast nahtlos schloss sich an dieses Naturerlebnis und geradezu als Fortsetzung die Fahrt auf dem „Ring of Kerry“, eine atemberaubende Küstenstraße im Südwesten der Insel an: die Küstenstraße ist so schmal, dass PKWs und Busse die Küstenstraße nur in einer Richtung befahren dürfen. Besonders hervorzuheben bei diesem Teil der Reise war der Besuch auf einer Lammfarm und der Besuch einer der ältesten Bierbrauereien, Smithwicks in Kilkenny, von wo aus dann auch die Reise dann auch schon wieder zurück in Richtung Dublin ging.

Sieben Tage Irland neigten sich nach unserer Rückkehr aus Kilkenny in das am ersten Tag gebuchte Hotel in Dublin ihrem  Ende zu:
Tage, die obwohl die meiste Zeit im Bus verbracht, eindrücklich uns die irische Landschaft und durch die kundigen Erläuterungen unseres Reiseleiters zu Geschichte, Landeskunde und Menschen Irland uns näher oder vielleicht für den einen und die andere sogar auch nahe gebracht haben – und vielleicht auch die Sehnsucht geweckt haben, die Insel wieder zu besuchen; dann aber intensiver die Natur zu erleben und mit den Menschen in Kontakt zu treten.
Tage aber und vor allem auch, die die Reisegruppe, deren Teilnehmer sich nicht alle kannten, als eine stimmige und harmonische Truppe in Erscheinung treten ließen:
Danke an Sie alle für diese wunderbaren Tage, die wir gemeinsam verbringen konnten!

Danke aber vor allem an die Organisatoren der Reise, Cornelia und Thomas Hesse, die in großartiger und gewohnt absolut zuverlässiger Weise die Reise geplant haben und auch den organisatorisch-technischen Widrigkeiten, die während der Reise leider auftraten, standhaft begegneten!

Was bleibt? Der Wunsch, (spätestens) in 2018 für den Verein „Christliche Liberale – Christen bei den Freien Demokraten Baden-Württemberg e.V.“ wieder eine Reise auf den Weg zu bringen.

Jörg Diehl