Zur Geschichte der Christlichen Liberalen
Die Gründung unserer Vorfeldorganisation geht auf die Initiative einiger engagierter Parteimitglieder der FDP/DVP auf dem Mannheimer Parteitag der Landespartei Baden-Württemberg im Juli 2008 zurück.
Im September 2008 wurden dann die „Maulbronner Thesen“ verabschiedet, die das Profil und das inhaltliche Rückgrat der Christlichen Liberalen darstellen. Gegründet wurde die Initiative als Verein i.G. im Dezember 2008. Es folgte eine Odyssee durch verschiedene Finanzämter und Registergerichte und hat – nach einem Dornröschenschlaf – nun dank Ulrike Quoos, Patrick Meinhardt und Jörg Diehl nach Beschluss einer neuen Satzung, sein „Ithaka“ gefunden: Sitz des Vereins ist Baden-Baden, wo er nun seit 03.2013 in das dortige Vereinsregister eingetragen wurde.
Selbstverständnis und inhaltliches Profil
Unser Vereinszweck (§2 der Satzung): „Der Verein (…) ist ein Zusammenschluss freiheitlich-liberal denkender Menschen. Diese wollen auf der Grundlage ihres christlichen Glaubens die Politik sowie in ihrer Zugehörigkeit zu Kirchen und Glaubensgemeinschaften die freiheitliche Demokratie aktiv mitgestalten und verankern.“
Unser Vereinszweck basiert auf der Grundlage der „Maulbronner Thesen“ vom 28. September 2008. Zwei zentrale Thesen seien an dieser Stelle zitiert:
- „Wir erkennen, dass sich wesentliche Überzeugungen und Werthaltungen liberaler Politik geistesgeschichtlich aus der jüdisch-christlichen Tradition heraus entwickelt haben, und erkennen entsprechend in den Grundsätzen der FDP/DVP und der liberalen Vorfeldorganisationen wesentliche Übereinstimmungen mit den grundlegenden Überzeugungen und Werthaltungen des christlichen Glaubens.“
- „Auf der Grundlage unseres christlichen Glaubens gestalten wir so Politik und Gesellschaft einerseits und unsere Kirchen und Glaubensgemeinschaften andererseits aktiv mit, ohne dabei die für den freiheitlich-säkularen Rechtsstaat und die Glaubensfreiheit konstitutive Unterscheidung von staatlichen und kirchlich-religiösen Institutionen zu verwischen oder aufzugeben.“
Ziele unserer Arbeit
Dieses programmatische Selbstverständnis wollen wir als Christinnen/Christen innerhalb der Partei auf Landes- und kommunaler Ebene als Menschen, die „zur Freiheit befreit sind“ (Galater 5,1) leben und gestalten. Dass Freiheit kein abstrakter Begriff ist, sondern in seiner Verwirklichung und Gestaltung bei jedem Einzelnen ansetzt, macht der als Motto für diesen Informationsbrief ausgewählte Satz von Friedrich Naumann deutlich:
- „Das Erste, was wir tun können, um an der allgemeinen Freiheit mitzuhelfen, ist, dass wir selbst frei zu werden suchen, soviel uns immer möglich ist“.
Freiheit ist nicht nur Individualismus und Selbstverwirklichung. Freiheit ist immer gebunden an Verantwortung – für sich, den Anderen und die Gesellschaft. Das formuliert der Apostel Paulus im Galaterbrief sehr eindrücklich und überzeugend. Und Martin Luther bringt das in seiner „Freiheitsschrift“ treffend auf den Punkt:
- „Ein Christenmensch ist ein freier Mensch und keinem untertan. Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht und allen untertan“.
Als Christen, die Freiheit und Verantwortung in ihrem Glauben leben, wollen wir uns aktiv als Netzwerk in die Landespartei einbringen.
In den letzten Jahren wurde und wird sehr viel über Werte diskutiert. Allerorten ist von einem schleichenden und eruptiven Werteverlust die Rede. Aktuelle Ereignisse scheinen diesem Diktum auch hinreichend Nahrung zu geben.
Als christliche Liberale sind wir davon überzeugt, dass wir nicht in einem Zeitalter der Werte-Liquidierung gemäß eines „anything goes“ leben, sondern im Liberalismus in der Gestalt einer Freiheitspartei wie der FDP/DVP eine ausgezeichnete Basis haben, nicht nur über Werte zu diskutieren, sondern diese konkret in und mit unserer Arbeit in Partei, Beruf und Ehrenamt zum Ausdruck zu bringen, gemäß des Satzes aus der Bergpredigt:
- Wir sollen unser Licht nicht unter einen Stuhl/ Scheffel stellen, sondern auf einen Leuchter, damit es leuchtet (vgl. Mt. 5,15).
Liberalismus ist konkrete Wertegestaltung!